1200 Teile, 1 Software
Branchenlösung Kunststoff auf Basis von Microsoft Dynamics NAV bei SLG Kunststoff GmbH
Optimaler Datenaustausch: Die Branchenlösung Kunststoff, ergänzt um das VDA-Modul von RIB Cosinus.
"Die Ansprüche unserer Kunden steigen ständig. Hohe Produktqualität allein reicht aber nicht mehr aus, um hier dauerhaft im Geschäft zu bleiben. Seit der Einführung von Microsoft Dynamics NAV, ergänzt um das VDA-Modul von RIB Cosinus, profitieren wir von einem optimalen Informationsfluss zu Kunden und Lieferanten". Dieter Stockkamp, Geschäftsführer von SLG
SLG bietet das komplette Projekt-Know-how für die Produktion technischerKunststoff-Spritzgussteile und Hochleistungskeramik. Das Angebot reicht von Produktdesign und -entwicklung über Protoyping, Konstruktion, Auslegung und Bau der Werkzeuge für die Serienfertigung bis hin zur nachgeschalteten Montage und Oberflächenveredlung. Mit 250 Mitarbeitern und 30 Spritzgussmaschinen stellt SLG rund 1200 verschiedene technische Teile her. Dabei wird ein Jahresumsatz von 35 Mio. Euro erwirtschaftet. Zum Kundenkreis gehören Automobilzulieferer, Büromöbelhersteller, Elektroindustrie und Küchengerätehersteller.
Um die Vorteile einer betriebseinheitlichen Software nutzen zu können und um die Bereiche Reporting und Statistik zu optimieren, wurde Microsoft Dynamics NAV eingeführt. Für die von RIB Cosinus entwickelte und implementierte Lösung sprach vor allem auch, dass alle Module integriert werden konnten. So auch die Branchenlösung Kunststoff und das VDA-Modul.
Reporting und Statistik sind bei SLG wichtige betriebswirtschaftliche Bereiche. Das bislang eingesetzte System konnte die daran gestellten Anforderungen nicht mehr erfüllen. Probleme gab es auch beim Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten. Um die Abwicklung von Aufträgen und Bestellungen mit Automobilzulieferern zu unterstützen, sollte deshalb im Zuge der Integration einer abteilungsübergreifenden Software auch EDI nach dem VDA-Standard eingeführt werden.
Eine Software muss sich den Geschäftsprozessen anpassen und nicht umgekehrt: Mit dieser grundsätzlichen Vorgabe machte man sich auf die Suche nach einem neuen ERP-System und dem entsprechenden Integrationsdienstleister. Mit Microsoft Dynamics NAV, ergänzt durch die Branchenlösung Kunststoff, konnten rund 90 Prozent der bestehenden Prozesse standardmäßig abgebildet werden. Weitere Gründe, die für diese Lösung sprachen, waren die Durchgängigkeit der Software, die Integrierbarkeit aller Module, die leichte Anpassbarkeit der Programme und die Mandantenfähigkeit. Entscheidungsgründe für RIB Cosinus waren die Erfahrung im Bereich Kunststoffverarbeitende Industrie, die ideale Unternehmensgröße (nicht zu groß, nicht zu klein), dass Berater und Kunde sofort die gleiche Sprache gesprochen haben, das umfassende Dienstleistungsangebot (alles aus einer Hand), die verbindliche Aufstellung eines klaren Budget- und Zeitrahmens und nicht zuletzt auch die räumliche Nähe zum Standort Bernau. Im Herbst 2003 setzte man gemeinsam mit RIB Cosinus ein Projekt auf, das bereits zum Jahreswechsel 2003/2004 zu einer erfolgreichen Übernahme des ERP-Systems in den Produktivbetrieb führt.
Wie von RIB Cosinus empfohlen, erfolgte der Übergang schrittweise. Erst wurde auf neuer Hardware die bestehende Software installiert, zugleich begann die Testphase mit der Branchenlösung Kunststoff. Auch den Mitarbeitern erleichterte man so den Übergang in ein neues Zeitalter. Durch die Verfügbarkeit der gespeicherten Informationen, auch für andere Anwendungen, wurde die Erstellung aussagefähiger Berichte und Statistiken vereinfacht und beschleunigt.
Der Einsatz des MDE-Funkhandscanner-Systems (Piccolink) ermöglicht den mobilen Online-Datenzugriff bzw. die mobile Datenerfassung im gesamten Lager. Durch die Nutzung dieses neuen Systems verringerte sich bei der SLG die Fehlerquote, die Bestandsinformationen sind zuverlässiger geworden, Arbeitsabläufe sind nachvollziehbarer und die Inventur kann schneller durchgeführt werden.
Ein wesentlicher Schwerpunkt beim bisherigen Ausbau der Unternehmenssoftware war die Prozessintegration mit den Auftraggebern und Lieferanten. Die Geschäftspartner übermitteln der SLG Aufträge und Lieferabrufe nach VDA-Standard direkt ins System. In umgekehrter Richtung gelangen etwa Versand-Avise direkt in die Systeme der Geschäftspartner. Realisiert wurde dies mit dem VDA-Modul von RIB Cosinus, das auf die Technik des BizTalk-Servers von Microsoft setzt. Als Hosting-Partner von SLG sorgt RIB Cosinus dabei für den reibungslosen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Systemwelten. Investitionen in teure Server und Konverter sowie deren aufwendige Pflege waren bzw. sind nicht nötig. Von der einfachen Bedienung und Administration profitiert das Unternehmen heute ebenso wie von den geringen Kosten.
Später im Projekt wurde ein vollautomatisches Hochregallager mit insgesamt 2120 Palettenstellplätze und 200 Palettenbewegungen pro Tag inklusive einem BDE-System an Navision angeschlossen. Eine gewünschte Palette oder Artikel mit einer bestimmten Charge kann direkt aus Navision aus dem HRL angefordert werden. Die Daten werden an den Hochregalrechner übermittelt. Der Datenaustausch erfolgt online über eine SQL-Datenbank. Vollautomatisch wird die Palette zu einer der Ausgabestellen (in jedem Stockwerk gibt es eine Ausgabestelle) befördert, je nachdem, ob die Paletten in der Produktion, für die Montage oder den Versand benötigt werden. Durch die Ausgabestelle in jedem Stockwerk wird durch eine "Fahrstuhlfunktion" die gesamte Förderungstechnik auch Waren von einen in das andere Stockwerk transportiert. Jede Palette ist komplett bestandsgeführt, so dass auch Teilentnahmen gemacht werden können. Das Hochregallager wird sowohl für Ein- als auch für Auslagerungen über die mobilen MDE-Funkhandscanner Geräte (Piccolink) durch abscannen der Palette bedient, unabhängig vom Standort der Palette.
Im Frühjahr 2010 wurde das Zusatzmodul TARGIT BI Suite (Business Intelligence) integriert. Es unterstützt die SLG-Mitarbeiter durch Umwandlung ihrer Unternehmensdaten in intelligente Cockpits mit aussagekräftigen Analysen und Berichten, ihre tägliche Arbeit effektiver zu nutzen.
Nach Aussage der Verantwortlichen bei SLG waren die maßgeblichen Erfolgsfaktoren für die Projektrealisierung im Termin- und Kostenrahmen die kooperative Zusammenarbeit und die kurzen Reaktionszeiten bei RIB Cosinus, wenn Anpassungen und Programmierungen erforderlich waren.
In Zukunft will man bei SLG die Möglichkeiten des Systems weiter ausbauen. Im Vordergrund soll dabei ein weiterer Zuwachs an Produktivität stehen.
Referenzbericht der SLG Kunststoff-Fabrik und Formenbau GmbH.